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Seidengewinnung

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Seide gibt es schon seit 3000 vor Chr. und kommt ursprünglich aus China. Sie wird aus dem Kokon der Seidenraupen gewonnen. Seidenraupen bilden ihren Kokon aus einem langen Faden, den sie mit ihren Seidenspinndrüsen erzeugen und in Schlaufen um den Körper legen.

Der Sage nach, fiel der Frau des Kaisers Huang Di bei einem Spaziergang ein Seidenkokon in ihre Tasse mit heißem Tee. Als die Kaiserin Lei Zu den Kokon heraus fischen wollte, wickelte sie den Seidenfaden ab. Seitdem wurde daraus der kostbare Seidenstoff gewebt.
3600 Jahre lang blieb die Seidengewinnung ein chinesisches Geheimnis, was sie so kostbar in Europa machte.
Die Seide des echten Seidenspinners wird auch als Zuchtseide oder Maulbeerseide bezeichnet. Die Seidengewinnung erfolgt heute, hauptsächlich in China, Indien, Usbekistan und im Iran.
Bei der Gewinnung des kostbaren Seidenfadens werden die Kokons samt der Seidenraupe in heißem Wasser gebadet, um den Seidenleim zu lösen. Bei diesem Vorgang werden die Raupen grausam getötet.
Um 250g des kostbaren Seidenfadens zu erhalten, werden 3000 Kokons benötigt. Dies bedeutet also auch, dass 3000 Seidenspinner getötet werden. Jährlich müssen rund 2,8 Billionen Puppen, nur weil die Menschheit Seidenstoff haben will, in ihren eigenen Kokons gekocht werden und sterben.
Es wird also deutlich, dass Seide ein Produkt der Tierquälerei ist und wir darauf achten müssen was für Seide, wenn wir sie überhaupt brauchen, wir nehmen. Es gibt nämlich auch Seide, wo die Seidenspinner schlüpfen dürfen.
Außer der Verursachung von Tierleid, verschwendet die Seidenindustrie auch Ressourcen und hat negative Einflüsse auf das Ökosystem. Um die große Menge an Tieren zu ernähren, braucht es sehr viele Maulbeerbäume. Diese wiederum brauchen Unmengen an Wasser und werden mit Pestiziden behandelt. Andere Insekten, die ebenfalls Maulbeerblätter essen, werden getötet und die giftigen Stoffe gelangen in den Boden und in unsere Gewässer.

Ein guter Ersatz für herkömmliche Seide ist die Ahimsa Seide oder auch Peace Silk Seide. Es ist eine Seide die ohne Tierleid der Seidenraupen zusammen hängt.
Der Ingenieur Kasuma Rajaiah lag das Wohl der Tiere am Herzen. Er wollte der konventionellen Methode ein Ende bereiten und entwickelte, nach jahrelanger Forschung, ein ethisches als auch wirtschaftlich vertretbares Model zur Seiden Gewinnung. Das Konzept der Ahimsa Seide war geboren.
Das Wort Ahimsa bedeutet wortwörtlich „Nicht Verletzen“, im englischen wird sie auch „Peace- Silk“ genannt.
Die Seide wird gewonnen ohne Tiere zu töten und es wird auch keine Chemie eingesetzt. Gleichzeitig hat diese Methode viele Arbeitsplätze geschaffen. In den Ländlichen Regionen Indiens leben inzwischen sehr viele von der Gewinnung der Ahimsa Seide.

Die Maulbeerbäume werden weder mit Insektiziden noch mit Fungiziden behandelt. Die Blätter und Raupen werden stattdessen durch Netze geschützt, die den ganzen Baum wie Moskitonetze bedecken. Sobald sich die Raupen in ihre Kokons verpuppt haben, sammelt man die Kokons ein und lagert sie an einem geschützten Ort, bis die Schmetterlinge entwickelt sind.
Nun gibt es zwei Verfahren:

Die Kokons werden zum richtigen Zeitpunkt aufgeschnitten (natürlich sehr vorsichtig), die Schmetterlinge können heraus.
Oder man wartet bis die Schmetterlinge von alleine schlüpfen.

Diese Methode benötigen Zeit, meist sind es zwei bis vier Wochen. Dafür garantieren diese für das Überleben der Tiere, was wiederum die Weiterzucht sichert. Allerdings werden sowohl beim Aufschneiden als auch beim schlüpfen die Kokons beschädigt, was folgende Arbeit wie maschinelles oder händisches Spinnen, zu einem längeren Seidenfadens verlängert. Dieser Mehraufwand und die Zeit, die bei der gewaltfreien Seidenstoff Gewinnung entsteht, erklärt den Preis der originalen Ahimsa Seide.

( Quelle: Solunière, Peterhahn, umweltnetz-schweiz, allgemeine Internet Recherche )