Wir haben im letzten Jahr ein paar Bäume auf dem Schulhof an die Folgen des Klimawandels (lange Hitze- und Dürreperioden) und an Stürme verloren. Und dieser Trend wird weitergehen, mal schleichend, mal deutlich. Besonders Fichten, Birken und Ebereschen sind in den letzten Jahren reihenweise eingegangen – auch alte Buchen hat es schwer getroffen. Es gibt natürlich die gesunden Ausnahmen, aber jeder kennt sicher einige der vielen Stellen in der Landschaft, Parks und Gärten an denen plötzlich keine Baumkronen im Sommer mehr grün werden.
Um für die kommenden Jahrzehnte auch einen bunten und lebendigen Baumbestand auf dem Schulhof zu sichern habe ich dem Hauskreis das Pflanzen von Klimabäumen nahe gelegt, was auch auf Anklang gestoßen ist. „Klimabäume“ sind für uns in Deutschland interessante Baumarten, die in Regionen mit ähnlichen klimatischen Bedingungen heimisch sind, wie wir sie hier nun auch immer mehr haben und haben werden. Sie kommen aus dem Mittelmeerraum oder dem Kaukasus, aber auch aus anderen Regionen der Welt. Und nicht nur die Zähigkeit der neuen Bäume ist entscheidend gewesen, sondern auch der Nährwert für die Tierwelt und die Eignung für unseren Bodenstandort. Der erste kleine Baum-Beitrag zum langfristigen Klima- und Umweltschutz sind diese drei auch in Tests (Stadtgrün 2021) erprobten Baumarten. Sie stehen jetzt als erste neue Klimabäume auf dem Schulgelände:
1.) Amerikanischer Amberbaum (Liquidambar styraciflua) – Schulhof
2.) Blumen-Esche / Mana-Esche (Fraxinus ornus) – Spielwiese
3.) Weiße Maulbeere (Morus alba) – Obstbaumwiese (selbstbefruchtend und essbar!)
Die Umsetzung erfolgte mit Schülern aus den Notbetreuungsgruppen der 3. und 4. Klassen (herzlichen Dank an alle Schüler dafür. Sie haben sogar freiwillig im Schneeregen mit mir draußen gearbeitet – Wahnsinn!) – ich denke es hat Ihnen sehr viel Spaß gemacht eine Hochstammverpflanzung mitzumachen und den Schulhof ihrer Zukunft mitzugestalten.
Für die Zukunft würde ich mich über weitere Klimabäume auf dem Schulgelände freuen, die sukzessiv die Lücken der gestorbenen Füllen. Eine tolle Arbeit mit Schülern!
Noch eine Ergänzung:Es gibt auch bereits seit Jahren Klimabaumarten auf dem Schulgelände. Ganz hinten im Schulgarten steht bei der alten Pferdekoppel beispielsweise ein Japanischer Perlschnurbaum (Styphnolobium japonicum). Wer sich in seiner Nähe im August aufhält kann an dem lauten Brummen der vielen Insekten an ihm sehen und hören, dass auch „Exoten“ ein extrem reichhaltiges Nahrungsangebiet an unsere Insekten geben. In diesem Sinne wurde auch besonders die Blumen-Esche (Fraxinus ornus) auf der Spielwiese am Rande des Hügels gepflanzt – eine sog.“insektenweide“ oder „Bienenweide“. Aber auch die anderen Bäume sollen ihren Beitrag dazu leisten.
An der Stelle möchte ich nochmal sagen, dass auf dem Schulgelände auf jedenfall schon jetzt über viele verschiedene Baumarten stehen. Neben etlichen bekannten heimischen also beispielsweise auch: Ginkgo, Japanischer Perlschnurbaum, Elsbeere (früher heimisch, jetzt eher selten), Zeder und verschiedene Obstsorten
Für die Zukunft ist übrigens ein kleines Baumkataster und eine Schautafel geplant, auf der die Gehölze vermerkt sind.