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Regen, grün und Schafe – Irland

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Regen, grün und Schafe. Das ist wohl das erste an das man denkt wenn man das Wort Irland hört. Wobei, die meisten denken wohl auch erst an einen Irish Pub, wie der irische Song „Irish Pub Song“ schon sagt, findet man diese kleinen gemütlichen Kneipen überall auf der Welt. Aber Irland ist doch viel mehr als nur das, Irland ist ein Land voller Sagen, Legenden, alten Ruinen und wunderschöner Musik.

Irland ist ein sehr katholisches Land. Es liegt im Nordwesten von Europa, neben Großbritannien und wird vom Atlantik eingeschlossen. An seinen Küsten hebt sich Irland mit mächtigen Steilklippen, gegen welche bei Sturm die großen Wellen schlagen, aus dem Meer. Doch oben auf den Klippen erstreckt sich ein flaches, komplett von Gras überzogenes Land. Durch seine geografische Lage befindet sich Irland in einem Gebiet wo es so gut wie immer regnet. Die warmen feuchten Luftmassen aus dem Südwesten des Atlantiks ziehen nach Nordosten und treffen als erstes auf Irland. Sobald sie aufs Festland stoßen beginnen die großen Regenwolken sich über Irland auszuschütten. Es kann also sein, dass man an der Bushaltestelle steht und strahlend blauer Himmel und Sonnenschein ist und ganz aus dem nichts fängt es an wie aus Eimern zu gießen. Regenjacke und wasserfeste Schuhe sind dort also Grundausstattung. Durch den vielen Regen ist Irland auch so grün, allerdings wächst außer Gras trotzdem nicht so viel. Hier und da wächst ein kleiner Busch oder ein Baum, aber für Blumen zum Beispiel ist es viel zu windig und kalt.

Die Republik Irland wie wir sie heute kennen wurde am 29. Dezember 1937 gegründet. Vorher gehörte Irland allerdings zu England und war noch kein Unabhängiges Land. 1916 gab es dann den berühmten Osteraufstand von Dublin, in dem die Iren sich England entgegenstellten und somit den Unabhängigkeitskrieg 1919 ins rollen brachten. 1921 endete der Krieg und Irland wurde am 6. Dezember vom britischen Premierminister Lloyd George als Freistaat anerkannt. Allerdings bringt die Unabhängigkeit eines Staates ja immer Probleme mit sich und so auch hier. Besonders in Nordirland gab es viele englische und schottische Einwanderer, welche als Unionisten und Loyalisten lieber weiterhin ein Teil des UK bleiben wollten. Während der Rest Irlands sich über die gewonnene Unabhängigkeit freute kochte in Nordirland ein Streit hoch der 1998 schließlich in einem bürgerkriegsähnlichen Identitäts- und Machtkampf endete. Doch der Konflikt endete schon im selben Jahr wieder mit einem Waffenstillstand, auch das Karfreitagsabkommen genannt. Die Amtssprache in Irland ist immer noch Englisch, aber es gibt auch noch Gälisch, welches die „originale“ irische Sprache ist, daher auch der starke Akzent im irischen Englisch.

In Irland gibt es zweifelsfrei viele endlose Grasflächen, auf denen nur hier und da mal eine Schafherde zu sehen ist. Aber in mitten dieser Wiesen stehen die beeindruckendsten Ruinen. Sie sind mystische verlassene Gebäude und das perfekte Futter für Legenden und Sagen. Es heißt, dass in den alten Ruinen die Geister Verstorbener Ritter, Königinnen und Könige sowie Erdgeister und andere mystische Kreaturen leben. Zahllose Sagen und Legenden über Götter und Druiden ranken wie Flechten über das Gestein der 30.000 uralten Ruinen von Schlössern, Festungen, Burgen und Kirchen. Die ältesten von ihnen sind bis zu 1.200 Jahre alt und tragen die ältesten Geheimnisse der irischen Mythologie in ihren Mauern. Aber genau wie die Ruinen sind große Steinkreise und Steinformationen in Irland keine Seltenheit und genauso mit den alten Mythen verbunden. Wo wir gerade bei Mythen und Steinformationen sind, die wohl älteste Legende Irlands ist die Legende des „Giant’s Causeway“. Diese Legende handelt von Irlands ersten mystischen Bewohnern. Im Norden von Irland liegt eine große Landzunge aus Basalt, um welche im 11. Jahrhundert, aus biblischen Erzählungen und Überlieferungen heidnischer Mythologie vermischt mit den damals bekannten Weltchroniken, eine Legende gesponnen wurde.

In Irland lebte damals ein Riese namens Fionn McCumhaill. Besagter Riese hatte einen schottischen Widersacher namens Benandonner. Immer wieder gerieten die beiden Riesen in Streit und beschimpften sich aufs übelste, bis es Fionn eines Tages reichte. Er begann riesige Stücke Fels aus den Klippen zu reißen und in den Meeresboden zu rammen um sich einen sicheren Weg nach Schottland zu bauen. Dort wollte er Benandonner zum Kampf herausfordern. Ein Duell, in welchem er ihrem Streit durch seinen Sieg ein Ende setzte. Nach der Fertigstellung des Dammes rief Fionn nach seinem Feind und forderte ihn auf gegen ihn zu kämpfen. Um seinen Ruf nicht zu verlieren musste Benandonner wohl oder übel gegen Fionn antreten und machte sich also auf den Weg nach Irland. Doch der irische Riese merkte bald, dass die Arbeiten am Damm ihn so erschöpft und Ausgezehrt hatten, dass er sich vor dem kämpf erst erholen musste. Doch da sein Feind schon auf dem Weg war musste sich Fionn etwas einfallen lassen um seine misslichen Lage zu endkommen. Er hielt es für eine gute Idee sich als Baby zu tarnen und gemeinsam mit seiner Frau auf den schottischen Riesen zu warten. Als dieser eintraf behauptete die Frau ihr Mann sei momentan außer Haus und würde bald zurückkommen. Sie sagte er könne doch, so lange sie auf Fionn warteten, mit ihr einen Tee trinken und führte ihn in die Behausung des Ehepaars McCumhaill. Im innern Trafen sie auf das Baby. Bei dem Anblick des Babys erschrak Benandonner, denn bei der Größe, die das Baby an den Tag legte, musste der Vater ja gigantisch groß sein. In seiner Angst vor Fionn, der ja bald zurückkehren sollte, ergriff der Riese die Flucht. Als er beim Damm angekommen war rannte er so schnell er konnte zurück nach Schottland und zerschlug hinter sich den Damm um sicher zu gehen, dass Fionn ihn nicht erreichen würde.

Wenn man nun lieber die natürliche Version hat, dann ist der Giant’s Causeway bei einem Vulkanausbruch entstanden. Er ist seit 1986 UNESCO-Welterbestätte. Der Giant’s Causeway besteht aus etwa 40.000 Basaltsäulen, von denen etwa die Hälfte sechseckig und der Rest vier-achteckig ist. Die Säulen sind bis zu 12 Meter Hoch und der Damm besteht aus einer bis zu 25 Meter dicken Steinschicht.

Giant’s Causeway

Aber wenn wir nun vom Land in die Stadt kommen werden auf Viele der schon erwähnten Irish Pubs treffen. Ein Irish Pub ist eine kleine Kneipe, in der irische Trinklieder laufen und man das irische Bier Guinness (übrigens das meistverkaufte Bier der Welt) oder Kilkenny bekommt, aber auch den beliebten irischen Whiskey. Trinklieder, welche in Pubs gespielt werden sind zum Beispiel: „Irish Rover“, „Seven Drunken Nights“, „Irish Drinking Song“, „Whiskey in the Jar“ oder der „Irish Pub song“. Aber natürlich gibt es nicht nur Trinklieder sondern auch Volkslieder. Besonders bekannt sind: „The Fields of Athenry“, „Galway Girl“, „Molly Malone“, „Whiskey in the Jar“, „The Town I Loved So Well“, „Danny Boy“, „Will You Go Lassie Go“ und „The Auld Triangle“.

Besonders beliebt in der taktvollen irischen Volksmusik ist die Rythmusart „Jigs“. Sie hat ein schnelles Tempo in einem 6/8 Takt und verleiht der Musik einen beschwingten tänzerischen Klang. Diese Musik kann man besonders gut auf Streichinstrumenten wie Bratsche oder Geige spielen. Neben dem Jigs gibt es auch noch die „Reels“. Die Reels werden langsamer und in einem 2/2 oder 4/4 Takt gespielt. Ein weiterer Musikstil, der in Irland vorzufinden ist, sind die Balladen. Am besten lernt man diese Musikstile nach Gehör und ohne strickte Regeln, da das freie Zusammenspiel eigentlich den Charakter der Musik ausmacht.

Ich persönlich habe mich entschieden diesen Blogbeitrag zu schreiben, weil ich ende August für ein Jahr nach Irland gehen und dort eine irische Schule besuchen werde. Wusstet ihr übrigens, dass es in Irland fast überall Schuluniformen gibt? Diese bestehen meistens aus einer Krawatte, Schwarzen Schuhen, einer schwarzen Hose, einer weißen Bluse/Hemd und einem Pulli der jeweiligen Schule.

Danke fürs lesen, ich hoffe der Beitrag hat euch gefallen und ihr konntet etwas lernen.

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