Rrreefs ist ein Start-up, welches sich um den Erhalt von Korallenriffen kümmert. Ich berichte hier über die Errungenschaften der Meeresbiologin Ulrike Pfreundt, welche Mitgründerin der Organisation Rrreefs (https://www.rrreefs.com) ist. Ihr künstlicher Unterbau des Riffs ist kein normales, über Jahrtausende gewachsenes Gebilde. Er ist eine Konstruktion aus gebrannten Tonsteinen. Sieben Kubikmeter umfasst diese Konstruktion. Jeder einzelne Stein wurde mit einem 3-D-Drucker hergestellt. Jeder Stein besteht aus speziell geformten Tonsteinen, auf welchen sich Korallen bilden und festsetzen können. Doch warum aus Ton?
Zwar gilt Beton als bewährtes Baumaterial, da seine Eigenschaften natürlichem Kalkstein ähneln. Jedoch ist Zement nötig, um ihn zu gewinnen. Bei dieser Herstellung wird viel Kohlenstoffdioxid ausgestoßen. Da Ton klimaneutral produziert werden kann und eine naturnahe Oberfläche bietet ist dieser die bessere Lösung . Im September 2021 wurde die künstliche Grundlage zur Bildung eines Riffs zu Wasser gelassen. Ulrike Pfreundt hat bereits 20 verschiedene Fischarten beobachtet, welche das Konstrukt für sich nutzen. Zudem sind die Steine speziell geformt, um den Korallen das „Ansiedeln“ zu erleichtern.
Ein gutes Beispiel für die Zerstörung von Korallenriffen ist das „Great Barrier Reef“ vor der Küste Australiens, welches mit einer Größe von 344.000 Quadratkilometern, bereits zur Hälfte ausgestorben ist! Nach neuesten Erkenntnissen sind laut Forschern 30 Prozent aller weltweiten Riffe bereits verloren, 40 Prozent sind massiv bedroht! Steigt die jährliche Durchschnittstemperatur um 1,5 Grad Celsius, so werden weltweit 70 bis 90 Prozent aller Korallenriffe verloren gehen. Korallenriffe sind ein unverzichtbarer Bestandteil des Lebens im Wasser, sie gehören zu den artenreichsten Lebensräumen der Erde. Ohne sie wäre Fischerei in Küstennähe kaum möglich, da sie als Kinderstube für junge Fische gelten und weiteren Meeresbewohnern Schutz bieten. Zudem bremsen sie Strömungen und Wellen, welche sonst ungehindert auf Land treffen würden. Der Wert aller Leistungen, die sie erbringen, wird jährlich auf acht Billionen Euro geschätzt! Der Hauptgrund der Zerstörung ist leider mal wieder der Klimawandel.
Ulrike Pfreundt gibt sich dem aber nicht geschlagen! Gemeinsam mit ihrem Team entwickelt sie künstliche Riffe. Schon im April 2023 will Ulrike Pfreundt erneut eine Anlage ins Meer setzen. Sie besteht wieder aus speziell geformten Tonsteinen, auf welchen sich Korallen bilden und festsetzen können. Natürlich ist dies ein künstlicher Eingriff in den Lauf der Natur, doch fest steht, dass sich Korallenriffe weltweit verändern werden und müssen! Vielleicht sogar schon in wenigen Jahren…