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Medien und Schule

Viele Menschen sehen das Thema mit Computern jeglicher Art an Schulen sehr kritisch. In diesem Artikel schreibe ich unter anderem, wie ich mir vorstelle, dass es am Besten wäre.

Quelle: https://www.turn-on.de/media/webp/media/cache/article_images/media/cms/2020/07/Laptop-fuer-Schueler-Laptop-Schule-Notebook-lernen.webp?356188

Ich denke mal, dass fast jeder Schüler ab der 6. Klasse irgendeine Art von Handy besitzt. Ich hatte ab der 5. Klasse ein Tastenhandy, was nur dem Zweck diente, Mama und Papa anrufen zu können, weil ich 12 Kilometer von der Schule entfernt wohne. So konnten meine Eltern sicherstellen, dass ich auch allein nach Hause kommen würde. Ich habe natürlich irgendwelche Dinge versucht, um diesem sehr begrenzten Rahmen der Internetnutzung zu entkommen und dabei auch ein paar sehr dumme Dinge gemacht, wie zum Beispiel irgendwelche Abos für vorinstallierte Spiele (über SMS) abzuschließen. Ich hatte damals keine Ahnung was ich da wirklich getan hatte. Das Geld wurde dann von Papas Konto abgezogen (er hat es erst bemerkt, als er seine Kontoauszüge am Ende des Monats durchgesehen hat). Was ich mit dieser Geschichte sagen will, ist lediglich, dass es nicht reicht, wenn Eltern ihren Kindern zuhause das Tablet geben und sagen: „Pass auf, auf welche Links du klickst!“ Ich habe dann natürlich nach dem „Warum?“ gefragt und die Antwort war: „Das Tablet könnte dann gehackt werden.“ Das macht das Thema mit den Links anklicken für 8-11 Jährige sehr interessant, vor Allem, wenn sie merken, dass Mama und Papa dass auf jeden Fall nicht witzig fänden.

Es gibt natürlich bei solchen Themen immer wieder Diskussionen, die ich auf jeden Fall nachvollziehen kann. Es gibt da draußen Eltern, bei denen ich mir sehr gut vorstellen kann, dass sie keine Zeit oder vielleicht keine Lust haben, ihren Kindern eine vorgezogene Informatikstunde zu geben. Trotzdem wäre es falsch zu sagen, dass die Schule schon ab der dritten Klasse Medienkunde einführen sollte. Es gibt auch Eltern, die nicht wollen, dass ihr Kind in der dritten Klasse schon irgendwas über Medien weiß und dass auch aus verständlichen Gründen. Aber wenn das Kind Internetentzug bis 18 hat und erst ab da die Welt der Medien erforscht, sollte es auf jeden Fall von der Schule schon in Medienkunde (bzw. Informatik) unterrichtet worden sein, sonst klickt es mit Sicherheit auf eine Schaltfläche auf der steht „Ganz bestimmt kein Virus“ weil es keine Ahnung hat, was ein Virus ist und die Gefahr nicht einschätzen kann.

Ich habe das Glück einen Onkel zu haben, der Informatik studiert hat. Der weiß wenigstens, wie der Hase im Internet läuft. Ohne ihn hätte ich jetzt nicht so einen relativ uneingeschränkten Internetzugang (denke ich) und definitiv keinen YouTube-Kanal.

Ich hoffe, dass ich das Thema jetzt gut umrissen habe und habe zwei Bitten an entweder schulseitige oder elternseitige Leser:

Meine Bitte an alle Eltern, die ihren Kindern gesagt haben, „Du kriegst erst Internet ab 18!“: Bitte hört auf. Es hat keinen Sinn, Den Kindern den Internetzugang zu verwehren und das aus guten Gründen:

  1. Aus einem gesellschaftlichen Aspekt: Messangerdienste wie WhatsApp oder Signal sind heute nicht mehr wegzudenken. Und ab der Oberstufe wird die Schulemail immer wichtiger. es wäre unfair (dem Kind gegenüber) es vollständig von den Medien auszuschließen, da die Medien auch einen großen sozialen Teil des Lebens darstellen.
  2. Aus einem Sicherheitsaspekt: Wenn die Kinder erwachsen sind, finden sie sich ohne groß Medienerfahrung während der Zeit als Teenager gesammelt zu haben, nicht im Internet zurecht, bzw. wissen nicht was sie genau dort erwartet und wie groß und gefährlich das Internet wirklich ist. Das Kind braucht mindestens ein internetfähiges Smartphone um zum Beispiel soziale Kontakte aufrechtzuerhalten, auch außerhalb von der Schule. Und ein „Jaa, Damals hat man sich noch BRIEFE geschrieben“ zählt da nicht! Die Medien kriegt man nicht mehr aus dem Alltag, genauso wenig wie aus Kinderköpfen. Lieber man geht den Medien entgegen und zeigt, was Medien können und wie man die Medien zu seinem eigenen Vorteil nutzt.

Und an die Schule habe ich folgende Bitte: Wenn es sich irgendwie einrichten lässt, macht ihr Medienkunde in die siebte Klasse, um den Eltern das ewige Beibringen abzunehmen, denn dafür ist Schule doch da! Viele Kinder haben in der siebten Klasse schon ein Handy und den Eltern würde es (nach allem was man als 14-Jähriger so mitbekommt) denke ich eine große Last abnehmen, da die Eltern dann unbesorgt den Kindern ein internetfähiges Gerät geben können und sicher sein können, dass die Kinder auch damit zurecht kommen.

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